B. A. Kordemski

von Martin Skrodzki

Denkt man an Sammlungen mathematischer Rätsel, so kommt zuerst Martin Gardner und seine Kolumne „Mathematical Games“ aus dem Magazin „Scientific American“ in den Sinn. Die dort präsentierten Knobeleien sind gesammelt in einer Vielzahl von Büchern veröffentlicht. Weniger bekannt ist, dass zu ähnlicher Zeit auch auf der anderen Seite des eisernen Vorhangs Literatur mit „Mathematik zur Unterhaltung“ publiziert wurde. Denn während Gardner im Januar 1957 seine erste Kolumne „A new kind of magic square with remarkable properties“ präsentierte, wurde 1959 das Buch „Математическaя cмeкaпкa“ veröffentlicht, das wir in diesem Monat vorstellen wollen.

Die Rätsel sind in mehrere Abschnitte unterteilt: Unterhaltsame Aufgaben, Schwierige Lagen, Geometrie mit Streichhölzern, Erst wäg's, dann wag's, Können ist immer von Nutzen, Domino und Würfel, Eigentümlichkeiten der Neun, Mit und ohne Algebra, Mathematik fast ohne Rechnen, Mathematische Spiele und Kunsttücke, Die Teilbarkeit der Zahlen, Kreuzsummen und magische Quadrate, Kurioses und Ernsthaftes von Zahlen, Alte und doch ewig junge Zahlen. Diese Liste zeugt bereits von der Vielfalt der Knobeleien, die sich im Buch finden. Jedes Kapitel hat einen steigenenden Schwierigkeitsgrad, sodass man sich langsam an die harten Nüsse heran tasten kann. Beispielhaft hier eine Frage aus dem ersten Abschnitt:

Die Überfahrt über den Fluss (eine Aufgabe aus alter Zeit) Mehrere Wanderer kamen an einen Fluss, den sie überqueren wollten. Jedoch die Brücke war eingestürzt, und der Fluss war tief. Was sollten sie tun? Da bemerkte einer von ihnen seitab am Ufer zwei Jungen, die sich mit einem Boot vergnügten. Das Boot war aber so klein, dass damit nur ein Erwachsener oder zwei Jungen übergesetzt werden konnten. Dennoch wurden alle Erwachsenen mit diesem Boot über den Fluss gebracht. Wie war das möglich? (Lösung unten)

Kordemskis Sammlung von Aufgaben ist in der Ausgabe vom Aulis Verlag Deubner & CO KG reich illustriert und hat einen angehängten Teil mit Lösungen. So kommt keine Frustration auf, auch wenn das Lösen einer Aufgabe nicht gelingt. Ein wunderbarer Zeitvertreib für lange dunkle Winterabende.

 

Die beiden Jungen fahren auf die andere Seite. Nur einer der Jungen rudert das Boot zurück. Der erste Erwachsene überquert den Fluss im Boot und der andere Junge rudert das Boot wieder auf die Ausgangsseite. Somit sind beide Jungen und das Boot wieder am diesseitigen Ufer, sie haben aber einen Erwachsenen übergesetzt. Mit den anderen beiden verfahren sie analog.