Nachruf
Heinz Adolf Jung (1936 - 2021)
von
Günter Bärwolff und
Rolf H. Möhring
Heinz Adolf Jung wurde am 17. November 1936 in Solingen geboren. Im Jahr 1958 schloss er seine
Schulausbildung am Fichte-Gymnasium in Krefeld mit dem Abitur ab.
Danach begann er ein Studium der Naturwissenschaften für das Lehramt
in Physik und Mathematik in Köln.
Schon zu Beginn seines Studiums begann er sich verstärkt für die mathematischen
Disziplinen zu interessieren. Er bewarb sich deshalb auch um ein Promotionsstipendium,
was auch erfolgreich war.
Er promovierte in Mathematik bei
Klaus Wagner, einem
deutschen Pionier der Graphentheorie, auf eben diesem Gebiet. Im Jahr 1964 legte H. A. Jung das
Staatsexamen des Lehramtsstudiums ab, ohne aber den Weg als Lehrer ernsthaft anzustreben.
Nach seiner Promotion erhielt er ein Habilitationsstipendium und habilitierte sich 1968
mit einem graphentheoretischen Thema.
Seit 1969 bis zu seinem altersbedingten Ende seiner Tätigkeit im Jahr 2001 arbeitete
H. A. Jung als Hochschullehrer auf dem Gebiet der Algebra und Graphentheorie an der
Technischen Universität Berlin.
Dort war er engagiert in Lehre und Forschung. Unter anderem war er Mitgründer des
1991 eingerichteten Berlin-weiten Graduiertenkollegs „Algorithmische Diskrete Mathematik“.
Er führte zahlreiche Doktoranden, darunter mehrere ausländische Gäste,
zur Promotion.
Zahlreiche Auslandsaufenthalte in den USA, Kanada, Thailand und China zeugen von der
Wertschätzung seiner Arbeit über die Grenzen Deutschlands hinaus.
Hervorzuheben ist sein Engagement in diversen Gremien und Berufungskommissionen zur
Neuorganisation der mathematischen Fachbereiche und Institute an den Universitäten der damals
„neuen Bundesländer“.
Auch nach dem Beenden seiner beruflichen Laufbahn hielt er den Kontakt zu seiner Universität
aufrecht und blieb auch der Berliner Mathematischen Gesellschaft treu. H. A. Jung verstarb am
4. August 2021 im Alter von 84 Jahren. Er wird uns in sehr angenehmer Erinnerung bleiben.
Referenzen
[1] | Todesanzeige für Heinz Adolf Jung |
Bildnachweis
Porträt | aus dem privaten Fundus von Erika Jung, mit freundlicher Genehmigung |