Mathematischer Ort des Monats Juni 2018
Grab für Hans Reichardt in Berlin-Friedrichshain
von
Wolfgang Volk
Das Friedhofsareal zwischen Landsberger Allee und Friedenstraße im Ortsteil Friedrichshain
teilen sich drei Friedhöfe von zwei Kirchengemeinden. Es sind dies die Friedhöfe II und V
der evangelischen Georgen-Parochial-Gemeinde und der Friedhof der evangelischen
St. Petri-Luisenstadt-Gemeinde. Dabei nimmt sich Größe des Georgen-Parochial-Friedhofs V
eher bescheiden aus und ist lediglich ein schmaler Streifen an der nordwestlichen Seite des Friedhofs
der St. Petri-Gemeinde (siehe nachstehenden nicht eingenordeten Übersichtplan in der Nähe
der Eingangstür zum Georgen-Parochial-Friedhof V).
Und just auf dem kleinen Friedhof V der Georgen-Parochial-Gemeinde (GPV) sind der Universitätsprofessor
Hans Reichardt und seine Gattin Wally bestattet. Und zwar sind die Urnen vergraben, über diesen –
in etwa zwei Metern Höhe – ist eine braune Marmortafel an der rückwärtigen Friedhofsmauer
angebracht, deren goldene Inschrift Titel, Namen und Lebensdaten ausweist:
Prof. Dr. phil. habil.
Hans Reichardt
* 2.4.1908 + 4.4.1991
Wally Reichardt
* 10.8.1907 + 13.7.1998
Hans Reichardt
* 2.4.1908 + 4.4.1991
Wally Reichardt
* 10.8.1907 + 13.7.1998
Das Urnengrab besitzt die Ordnungsnummer (GPV) 9U-1-13/14, wobei auf dem Friedhofsplan
(mit ein- bis zweimaligem Anklicken erzielt man eine detailliertere Wiedergabe) gut zu erkennen
ist, dass 9U das kleine Gräberfeld am hinteren Ende des Friedhofs ist.
Sein Studium absolvierte Hans Reichardt zeitweise auch an der Universität Berlin
insbesondere bei
Issai Schur.
Seit 1952 lebte Hans Reichardt wieder in Berlin und lehrte als Professor an der
Humboldt-Universität, bis er 1973 emeritiert wurde.
In den Jahren 1960/62 hatte Hans Reichardt den Vorsitz der
Berliner Mathematischen Gesellschaft inne, in den Amtsperioden 1958/60 und 1962/64 fungierte er
als Stellvertretender Vorsitzender [1, S. 350].
Die Trauerrede von Prof.
Rolf Sulanke, einem Schüler von
Hans Reichardt, ist in den
Sitzungsberichten der Berliner Mathematischen Gesellschaft
dokumentiert (siehe [2]).
Im gleichen Areal, aber auf dem Friedhof II der Georgen-Parochial-Gemeinde ist der Mathematiker
Gottfried Anger bestattet (Grablage [GPII] UH3-19-03).
Referenzen
[1] | Heinrich Begehr: Die Berliner Mathematische Gesellschaft: Ursprung, Gründung, Neugründung, Sitzungsberichte der Berliner Mathematischen Gesellschaft, Jahrgänge 1997-2000), hrsg. vom Vorstand der Gesellschaft, Berlin, 2001, S. 267 - 366 | |
[2] | Rolf Sulanke: Trauerrede für Hans Reichardt, Sitzungsberichte der Berliner Mathematischen Gesellschaft, Jahrgänge 1988-1992), hrsg. vom Vorstand der Gesellschaft, Berlin, S. 265 - 267 |
Bildnachweis
Grabtafel | Wolfgang Volk, Berlin, Juni 2008 | |
Übersichtsplan | Wolfgang Volk, Berlin, Mai 2018 |