Mathematischer Ort des Monats Februar 2017
Grab von Johann III Bernoulli in Berlin-Köpenick
von
Wolfgang Volk
Das Grabkreuz für Johann III Bernoulli und dessen Gemahlin Caroline Sophie befindet sich auf dem
Friedhof der evangelischen
St. Laurentius-Stadtkirchengemeinde1) in Berlin-Köpenick
(Rudower Str. 23, 12557 Berlin).
Das Grab selbst schien im Jahr 2004, als die Aufnahmen (am Reformationstag) gemacht wurden,
nicht mehr vorhanden zu sein, sondern nur das Grabkreuz im Gräberfeld 31
erhalten. Es wird weiter unten noch darauf eingegangen, dass dem nicht so ist.
Im Detail ist die Vorderseite des Grabkreuzes mit folgender Beschriftung versehen:
Hier ruhen unsere geliebten Eltern |
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Johann Bernoulli, Professor Astronom und acad. Director, geb: zu Basel den 4. Nov. 1744, gest: den 13. Juli 1807. |
Car: Soph: Bernoulli, geb: von Tempelhoff, geb: zu Leipzig 1763, gest: den 13. Januar 1829. |
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Die trauernden Kinder |
Die Rückseite des Grabkreuzes ziert ein Bezug auf einen Bibeltext:
Es gilt als gesichert, dass Johann III Bernoulli auf dem alten Friedhof der
St. Laurentius-Gemeinde, dem heutigen Futranplatz, beerdigt wurde –
unter anderem auch deshalb, weil der (neue) Friedhof erst 1811 eingeweiht wurde.
Es gibt auch Hinweise darauf [1, S. 17], dass eine Umbettung stattgefunden hat.
Im vorliegenden Text ist hinter dem Vornamen öfters die römische Zahl III angegeben. Dies hat damit zu tun,
dass es in Basel eine ganze Gelehrten-Dynastie der Bernoullis gab und die Vornamen
Jakob, Johann und Niklaus mehrfach vorkommen.
Aktuell (November 2016) ist das Grab mit Hortensien beplanzt, der schwarze Anstrich des Grabkreuzes
aber stark beschädigt. Die Interessengemeinschaft Historische Friedhöfe hat
inzwischen die Grabstätte mit einem kleinen Informationstableau ergänzt, das auf die Bedeutung des Verstorbenen
hinweist.
Bild und Text sind überwiegend der Seite
Grabstätte von Johann III Bernoulli
in Berlin-Köpenick der virtuellen Ausstellung Zeugnisse
zu Mathematikern entnommen.
Referenzen
[1] | Beate Nündel: St. Laurentius-Friedhof; Ein Friedhofsführer, hrsg. von H.-J. Mende, Edition Luisenstadt, 1. Aufl., Berlin 2003, ISBN: 3-895-134-0 |
Bildnachweis
Grabkreuz | Wolfgang Volk, Berlin, Reformationstag 2004 | |
Grab und Tableau | Wolfgang Volk, Berlin, November 2016 |
1) Im Jahr 2012 beschloss der Gemeindekirchenrat die
Umbenennung der St.-Laurentius-Kirchengemeinde in
Evangelische Stadtkirchengemeinde Köpenick (wörtlich entnommen dem
betreffenden Wikipedia-Artikel),
was sich auch in der heutigen Bezeichnung des Friedhofs widerspiegelt.