Vortrag „Das Bosegas im Lichte der Wahrscheinlichkeitstheorie“

von Prof. Dr. Wolfgang König
 
Modellierung des Bosegases

Im Jahre 1924 machten S. N. Bose und A. Einstein eine mysteriöse Voraussage über die Existenz eines „Kondensats“ (Anführungsstriche von Einstein), eines neuartigen Materialzustands in Gasen bei sehr tiefen Temperaturen. Die mathematische Forschung daran kam nur langsam in Gang und beschleunigte stark nach der ersten experimentellen Realisation im Jahre 1995. Prof. König wird die Physik, Historie und Mathematik des sogenannten Bosegases vorstellen, insbesondere einen viel genutzten probabilistischen Ansatz mit Hilfe vieler kurzer Brown’scher Schlingen (blau) und weniger langer Kondensatschlingen (rot).

 
Online-Veranstaltung
Datum: Donnerstag, 10. Februar 2022
Die WebEx-Zugangsdaten werden am Vortragstag zwei Stunden vor Beginn registrierten Teilnehmern per E-Mail mitgeteilt.
Registrierung durch E-Mail an:
anmeldung@math.berlin
Online-Programm
17:15 – 17:20 Uhr:   Einführung von Prof. Dr. Konrad Polthier (BMG)
17:20 – 18:10 Uhr:   Das Bosegas im Lichte der Wahrscheinlichkeitstheorie
Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang König (Technische Universität Berlin, WIAS)
18:15 – 19:00 Uhr:   Mitgliederversammlung (nicht öffentlich, für Mitglieder der BMG)
 
Wolfgang Koenig
17:20 Uhr Vortrag
Das Bosegas im Lichte der Wahrscheinlichkeitstheorie
Prof. Dr. Wolfgang König
Wolfgang König ist seit 2009 Professor für Wahrscheinlichkeitstheorie an der TU Berlin und Leiter der Forschungsgruppe Stochastische Systeme mit Wechselwirkung am Weierstraß-Institut für Angewandte Analyis und Stochastik (WIAS). Nach einem Mathematikstudium an der TU Berlin erlangte er im Jahre 1994 an der Universität Zürich die Promotion und forschte anschließend in Nimwegen, Berlin, Bristol, Toronto und Köln. Er war von 2004 bis 2009 Professor für Stochastische Prozesse an der Universität Leipzig. Sein Forschungsinteresse gilt unter anderem stochastischen Prozessen in zufälligen Umgebungen, zufälligen Schrödinger-Operatoren und Partikelsystemen mit Koagulation. In der Mathematischen Physik studiert er hauptsächlich zufällige interagierende Strukturen im Umfeld des Bosegases im Hinblick auf Phasenübergänge. In seinen Leipziger Jahren und danach wirkte er maßgeblich am Aufbau des Zentrums für mathematisch-naturwissenschaftliche Bildung Inspirata mit. Er gehört zum Organisationsteam des beliebten Berliner Schülermathematikwettbewerbs Tag der Mathematik.