Buch des Monats Okotber 2015
				Karl Weierstraß (1815-1897)
Aspekte seines Lebens und Werkes – Aspects of his Life and Work
				Wolfgang König, Jürgen Sprekels (Herausgeber)
				Beschreibung
Der Berliner Mathematiker Karl Weierstraß (1815-1897) lieferte grundlegende Beiträge zu den 
				mathematischen Fachgebieten der Funktionentheorie, Algebra und Variationsrechnung. Er gilt weltweit 
				als Begründer der mathematisch strengen Beweisführung in der Analysis. Mit seinem Namen verbunden 
				ist zum Beispiel die berühmte Epsilon-Delta-Definition des Begriffs der Stetigkeit reeller Funktionen. 
				Weierstraß’ Vorlesungszyklus zur Analysis in Berlin wurde weithin gerühmt und er lehrte teilweise vor 
				250 Hörern aus ganz Europa; diese starke mathematische Schule prägt bis heute die Mathematik.
				Aus Anlass seines 200. Geburtstags am 31. Oktober 2015 haben internationale Experten der 
				Mathematik und Mathematikgeschichte diesen Festband zusammengestellt, der einen Einblick in die 
				Bedeutung von Weierstraß’ Werk bis zur heutigen Zeit gibt.
				
				Die Herausgeber des Buches sind leitende Wissenschaftler am Weierstraß-Institut für 
				Angewandte Analysis und Stochastik in Berlin, die Autoren eminente Mathematikhistoriker.
				
				Beschreibung des Herausgebers Prof. Dr. Wolfgang König
Festband zum 200sten Geburtstag von Karl Weierstraß
				
				Aus Anlass des 200sten Geburtstags des berühmten Mathematikers Karl Theodor Wilhelm 
				Weierstraß (1815 - 1897) gaben Prof. Jürgen Sprekels und das BMG-Mitglied Prof. Wolfgang König 
				vom Berliner Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) einen Festband 
				beim Springer-Verlag heraus, der nun pünktlich zum Fest erschien. Karl Weierstraß war einer der 
				wichtigsten Mathematiker Berlins und hatte weltweit großen Einfluss, indem er die Grundfeste der 
				Analysis mit hoher Genauigkeit formulierte. Dies und insbesondere seine gefürchteten Gegenbeispiele 
				für ungenügend sauber formulierte Theoreme animierte seine Zeitgenossen, ehrfürchtig den Begriff der 
				„Weierstraß'schen Strenge“ zu prägen. Weierstraß gilt gemeinhin als einer der „Väter der 
				Analysis“, und viele Sätze und andere Objekte sind nach ihm benannt.  Die Zeit von seiner Ankunft 
				in Berlin im Jahre 1856 bis zu seinem Tode im Jahr 1897 wird als die „Goldene Zeit der Berliner 
				Mathematik“ bezeichnet.
				Im nun vorliegenden Festband widmen sich acht hervorragende Mathematikhistoriker jeweils 
				einem Aspekt des Jubilars und seiner Wissenschaft. Dafür wurden die verfügbaren historischen Quellen 
				teilweise noch einmal neu bewertet, manches wurde für diesen Festband zum ersten Mal der 
				öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ferner erzählt der langjährige und derzeitige Bibliothekar des 
				Mittag-Leffler-Instituts in Djursholm bei Stockholm die spannende Geschichte der überführung des 
				Hauptteils des Nachlasses von Karl Weierstraß in dieses Institut. Alle neun Artikel wurden für eine 
				breite, wissenschaftlich interessierte öffentlichkeit verfasst.
				Jürgen Elstrodt entwirft ein Panorama der frühen Jahre im Leben Weierstraß, in denen er durch 
				sein Aufwachsen und seine Ausbildung an verschiedenen Orten im Westen Deutschlands und durch 
				seine Jahre als Lehrer in Deutsch-Krone und Braunsberg geprägt wurde und seine ersten mathematischen 
				Studien entwickelte. Reinhard Bölling unterzog den Nachlass Weierstraß' einer genaueren Untersuchung, 
				um ein gesamtes Panorama eines biographischen überblicks zu entwerfen, insbesondere seine Kontakte 
				mit Sofja Kowalewskaja und Leopold Kronecker und äußerungen Anderer über ihn sowie die frühesten 
				Spuren einiger seiner berühmtesten Sätze und Konzepte. Eberhard Knobloch berichtet an Hand von 
				Archivmaterial, das zum Teil hier zum ersten Mal ausgewertet wird, von vielen Facetten der 
				Zusammenarbeit Weierstraß' mit der Preußischen Akademie der Wissenschaften, wie 
				Herausgabetätigkeiten seiner und anderer Werke, seine Vorschläge für neue Akademiemitglieder und seine 
				Publikationen in den Organen der Akademie.
				Mehrere mathematische Konzepte und Ideen, die in Weierstraß' Schaffen bedeutende Rollen spielten, wurden in den vielen Briefwechseln mit Herrmann 
				Amandus Schwarz diskutiert, aus denen Peter Ullrich eine persönliche Auswahl traf. Umberto Bottazzini 
				gibt einen überblick über die Weierstraß-Entwicklung der analytischen Zahlentheorie ab den frühen 
				1860er Jahren an Hand seiner Forschungen, Vorlesungen und Vorlesungsmitschriften. Fabrizio Catanese diskutiert 
				Zusammenhänge zwischen den Auffassungen von Weierstraß und Legendre von Normalformen für 
				elliptische Kurven  und Quadrikenbündel. Reinhard Siegmund-Schultze beleuchtet den Beweis des 
				Weierstraß'schen Approximationssatzes 1885 vor dem Hintergrund der Entwicklung der Fourieranalysis, 
				indem er hauptsächlich die Sichtweise anderer Personen zu Wort kommen lässt. An Hand von Weierstraß' 
				berühmter Kritik am Dirichlet-Prinzip entwickelt Tom Archibald eine Untersuchung der Rolle von 
				Gegenbeispielen in der Mathematik für die Schärfung der Rigorosität.
				Der vorliegende Festband wird auf der Festveranstaltung am 200sten Geburstag in der 
				Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ausführlich vorgestellt werden, wenn die 
				neun Autoren in Vorträgen die zentralen Aspekte ihrer Beitrages darbieten. 
				
				Weiterführende Links
- Vorwort der Herausgeber, 10 Seiten (pdf)
- Probeseiten aus Kapitel 1, 13 Seiten (pdf)
- Inhaltsverzeichnis, 2 Seiten (pdf)
Bibliografische Daten
| Herausgeber: | Wolfgang König, Jürgen Sprekels | 
| Titel: | Karl Weierstraß (1815 – 1897) | 
| Verlag: | Springer Spektrum | 
| ISBN: | 978-3-658-10618-8 | 
| Preis: | 34,99 € | 
