Hubert Mania

von Manuel Staiger

In diesem Monat fügt sich in die Reihe unserer biographischen Buchtipps der berühmte Mathematiker, Astronom, Landvermesser und Physiker Carl Friedrich Gauß (1777 - 1855) ein.

Hubert Mania, Autor und Übersetzer aus Braunschweig (das ist übrigens gleichzeitig Gauß' Geburtsstadt), zeichnet mit Gauß sein ganz eigenes Bild eines schon zu Lebzeiten früh berühmten Wissenschaftlers in einer Zeit rasanter Umbrüche.

Neben einer präzisen (das heißt keinesfalls: unverständlichen) Darstellung Gauß' wissenschaftlicher Betätigung in der reinen Mathematik, der Statistik, der Vermessung von Himmel und Erde, und der Elektrizitätslehre, verwendet Mania so manche Seite darauf, auch einen lebendigen Eindruck des Privatmenschen zu geben: Der Leser erfährt von Gauß' Familie, seinem Bedürfnis nach häuslichem Glück, seiner Neigung zu gelegentlichem Schwermut, seinen wenigen, aber oft langjährigen Freundschaften, ... - Alles wird vor dem Hintergrund der Zeit erzählt: Französische Revolution, Napoleonische Kriege, bürgerliches Aufbegehren, schließlich die Eisenbahn.

Das Buch ist dabei stets so geschrieben, dass es leicht fällt, nach Belieben tiefere Nachforschungen über Gauß selbst und seine Zeit anzustellen: Weiter hinten gibt es zahlreiche Literaturhinweise und Anmerkungen, die ergänzen und zu mehr einladen. Das detaillierte Kapitel über Gauß' Vermessung des Königreichs Hannover weckt außerdem Lust, sich einmal selbst in und um Göttingen herum, dort war Gauß lange Zeit ansässig, auf wissenschaftshistorische Spurensuche zu begeben.