Buch des Monats Mai 2019

Lob des Fünfecks

Alfred Schreiber (Hg.)
 
A. Schreiber: Lob des Fünfecks

Beschreibung

von Martin Skrodzki
Der kleine Band, herausgegeben von Alfred Schreiber, beinhaltet eine Anthologie von 77 Gedichten, die dem Untertitel nach „mathematisch angehaucht“ sind. Auch wenn dies für manche der Gedichte mehr und für andere weniger gilt, so ziehen sich die Anspielungen auf Mathematik wie ein roter Faden durch die Sammlung. Unter den Autoren finden sich bekannte Namen wie John Donne, Sully Prudhomme, Frederico García Lorca und Jorge Luis Borges. Von García Lorca findet sich zum Beispiel das folgende Gedicht:
 
Ewiger Winkel

Ewiger Winkel,
die Erde und der Himmel.
(Zweigeteilt
von Wind.)

Winkel unermesslich
der rechte Weg.
(Zweigeteilt von
Begehren.)
 
Der Herausgeber bezeichnet sein Werk im Vorwort selbst als „verwegen“, da er die beiden scheinbar so fernen Disziplinen der Mathematik und Lyrik zu vermischen sucht. In fünf Teile gegliedert präsentiert Alfred Schreiber die Gedichtssammlung und findet hierbei eine gute Balance zwischen eher lyrischen und eher mathematischen Werken. Das Buch lädt dazu ein, eine Seite aufzuschlagen und sich an einem zufälligen Gedicht zu erfreuen. Herausgegeben im Jahr der Mathematik 2008 beweist dieser Gedichtband, dass Mathematik nicht trocken und leidenschaftslos sein muss und dass auch der Bereich der Lyrik von der Mathematik inspiriert werden kann. Wem 77 Gedichte nicht genug sind, der sei auf „Die Leier des Pythagoras“, ebenfalls von Alfred Schreiber herausgegeben, verwiesen. In diesem umfangreicheren Werk finden sich 130 „Gedichte aus mathematischen Gründen“. Abschließend ein eher humoristischer Beitrag einer anonymen Autorin, bzw. eines anonymen Autors:
 
π und e

π's Ziffernfolge will nicht enden ...
und e ist ganz genauso dumm.
Ich frag' mich, welche größer ist,
kehrt man die Ziffernfolgen um.
 

Bibliografische Daten

Herausgeber:Alfred Schreiber
Titel:Lob des Fünfecks
Verlag:Books on Demand GmbH
ISBN:978-3-8370-2405-0
Preis:15,00 €