Graph Waldeyer

von Martin Skrodzki

In der Rezension zu Edwin Abbott's „Flächenland“ wurde zu Beginn die Frage gestellt:

„Aber was ist denn jetzt die vierte Dimension? Gibt es die wirklich, oder hat man sich das nur so ausgedacht?”

Das besprochene Buch bewegt sich dann jedoch in der ersten, zweiten und dritten Dimension und vermittelt lediglich ein Gefühl dafür, wie es ist, als ein Wesen niedrigerer Dimension plötzlich in einer höheren Dimension zu sein. Aber wie verhält es sich nun mit der vierten Dimension? Ist unsere dreidimensionale Welt, wie wir sie kennen, lediglich ein hauchdünner Schnitt in einer viel größeren, vierdimensionalen Welt? Und wenn dem so wäre, ist dann diese umgebende vierdimensionale Welt bewohnt? Gibt es dort intelligentes Leben?

In seiner Geschichte aus dem Jahr 1941 entwickelt der Autor Graph Waldeyer Antworten auf diese Fragen. Seine drei Protagonisten - Mathematikprofessor Gault, Psychologe Dr. Pillbot und der Assistent Gault's, Herr Harper - diskutieren zunächst die Möglichkeiten von vierdimensionalem Leben. Zur Illustration greift Harper zu exakt den Bildern, wie sie aus Abott's „Flächenland“ bekannt sind. Soweit, so gut. Doch als Harper eine zweidimensionale Papierfigur von der Hüfte an knickt und in den dreidimensionalen Raum aufrichtet verschwindet plötzlich der Professor - oder genauer genommen eine Hälfte von ihm, von der Hüfte an. Es beginnt ein atemberaubender Ritt durch die vierte Dimension.

Waldeyer's Geschichte macht genau dort weiter, wo „Flächenland“ aufhört. Es setzt die dritte Dimension und die Menschen darin als Lebewesen voraus und entwickelt die Idee einer umgebenden vierten Dimension. Die Geschichte ist leider nur in Englisch verfügbar, allerdings sind die Sätze recht einfach und der spannenden Geschichte ist leicht zu folgen. Ein Muss für jede und jeden, der oder dem „Flächenland“ eine Dimension zu kurz vorkam.

Die Geschichte ist im Rahmen des Projekts „Guttenberg“ verfügbar: The 4-D Doodler.