Mathematiker des Monats Juni 2014
Carl Gustav Jacob Jacobi (1804-1851)
Carl Gustav Jacob Jacobi wurde am 10. Dezember 1804 in Potsdam als jüngerer von zwei Söhnen einer jüdischen Bankiersfamilie geboren. Seine mathematische Hochbegabung wurde bereits im Gymnasium deutlich. Ab 1821 studierte er an der Berliner Universität, freilich
Klassische Philologie, nicht so sehr Mathematik. Denn die angebotenen mathematischen
Vorlesungen von Enno Dirksen, Jabbo Oltmanns, Ludwig Ideler entsprachen nicht seinem
wissenschaftlichen Anspruchsniveau. Im Selbststudium beschäftigte er sich vor allem mit den Werken von Leonhard Euler und Joseph Louis Lagrange. Von sich selbst sagte er, er
habe in der Mathematik keine wissenschaftliche Anleitung erhalten.
Der erst zwanzigjährige Jacobi wurde am 13. August 1825 mit einer lateinischen
Dissertation über "Analytische Untersuchungen von einfachen Brüchen" von den drei genannten Dozenten promoviert und nach einer lateinischen Probevorlesung "Neue Methode zur
Reihenumkehrung oder der Darstellung von Gleichungswurzeln mittels unendlicher Reihen"
zugleich habilitiert. Es war das Jahr, in dem er zum Christentum konvertierte. Im
Wintersemester 1826/27 hielt er die erste Vorlesung über Differentialgeometrie an der
Universität. Von 1827 bis 1844 war er als außerordentlicher Professor für Mathematik an der Universität Königsberg (dem heutigen russischen Kaliningrad) tätig, bevor er 1844 nach
Berlin kam. Dort hatte er als Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften das Recht, an der Universität zu lehren, ohne dort je ordentlicher Professor geworden zu sein. Am 18. Februar 1851 starb er an Pocken.
Jacobi war einer der fruchtbarsten und bedeutendsten deutschen Mathematiker des 19.
Jahrhunderts, der zugleich den mathematischen Hochschulunterricht durch die Einrichtung
eines mathematischen Seminars reformierte. Seine Forschungen betrafen im Wettstreit mit
Niels Henrik Abel die Theorie der elliptischen Funktionen, Zahlentheorie, analytische
Mechanik insbesondere Himmelmechanik, Algebra, Integrationstheorie und Reihenlehre.
Referenzen
[1] | Peter Gustav Lejeune Dirichlet: Gedächtnisrede auf Carl Gustav Jacob Jacobi, Journal für die reine und angewandte Mathematik, 52 (1856), 193 - 217 |
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Porträt | Lizenziert unter Public domain über Wikimedia Commons, Porträt |