Kuriose Feiertage
Es gibt recht viele inoffizielle Feiertage. Einige haben auch mit Mathematik zu tun. Diese
sollen nachstehend genannt und kurz betrachtet werden.
Pi Day
Neben dem Pi-Tag (Pi Day) am 14. März jeden Jahres, der sich aus der
US-amerikanischen Datumsschreibweise <monat>/<tag>[/<jahr>] – also in
diesem Fall 3/14 – ableitet, werden noch andere inoffizielle Feiertage
„begangen“. Allerdings wird dabei mit den möglichen Trennzeichen der Datumsangaben
{„.“, „/“, „-“} etwas freizügig, d. h. nach Belieben, umgegangen.
So z. B. beim Pi-Tag, wo die US-amerikanische Schreibweise mit „/“ als Trennzeichen
herangezogen wird und stillschweigend durch den im Deutschen üblichen
Datumstrennzeichen „.“ ersetzt wird, was wiederum dem US-amerikanischen
Dezimalpunkt entspricht und so zur Zahl 3,14 (im US-amerkanischen Zahlenformat 3.14) führt.
Pi Approximation Day
Ähnlich flexibel werden die Trennzeichen beim Pi Approximation Day gehandhabt. Hier wird bei
der u. a. deutschen Schreibweise 22.7. der letzte Punkt ignoriert, der verbleibende durch den atypischen
Schrägstrich ersetzt und als Symbol für die Division interpretiert. So landet man beim
Bruch 22/7, was genau dem von Archimedes angegebenen Näherungswert für die Zahl π entspricht.
Bemerkenswert ist, dass 22/7 einen etwas besseren Näherungswert für die Kreiszahl π
ergibt als die Angabe 3,14.
Yellow Pig Day
Das Panoptikum der inoffiziellen Feiertage hält noch mehr Überraschungen für den
Monat Juli bereit. Am 17.7. wird der Yellow Pig Day zelebriert, der u. a. auf den Mathematiker
Michael Spivak zurückgeht, der das Hohelied der Zahl 17 singt. 17 ist Primzahl und Summe der
ersten vier Primzahlen von 2 bis 7, nämlich 2, 3, 5 und 7. (Die Zahl 1 wird in der Regel
von den Primzahlen ausgeschlossen.) Na, wenn das kein Grund zu feiern ist.
Tau Day
Im Artikel “π is wrong” (Mathematical Intelligencer, 23.3 (2001), S. 7-8) legt
Bob Palais dar, dass π nicht die wahre Kreiszahl ist,
sondern die Zahl 2π, genannt τ. Konsequenterweise wird dieser Tag am 28. Juni
(US-amerikanische Schreibweise 6/28) eines jeden Jahres begangen´ und geht auf den Physiker
Michael Hartl, dem Verfasser des τ-Manifests, zurück.
e Day
Beim Tag der Eulerschen Zahl e gehen die Vorstellungen auseinander, wann dieser zu begehen ist.
Ein Teil begnügt sich mit einer Nachkommastelle und feiert am 7. Februar (Grundlage ist die
US-amerikanische Schreibweise des Datums, 2/7). Genauso käme der 2. Juli in Betracht.
Die anderen begehen diesen Tag am 27. Januar. Unter Vernachlässigung des Datumstrennzeichens
stimmen so die ersten drei Ziffern der Eulerschen Zahl e=2,7182818284590... mit dem Datum überein.
Offenbar hat noch niemand daran gedacht, dass bei Angabe von e mit zwei Nachkommastellen eigentlich
aufzurunden wäre, also der 27. Februar der wahre e Day ist.
Fibonacci Day
Letzlich spielt beim Fibonacci Day das Datumstrennzeichen überhaupt keine Rolle.
Hier werden lediglich die einzelnen Ziffern des Datums 23. November is US-amerikanischer Notation,
d. h. in der Gestalt 11/23 herangezogen. Dies sind exakt die vier ersten Zahlen der Fibonacci-Folge.
Diese ergibt sich, wenn man ausgehend von den Zahlen 1 und 1 jeweils das nächste Folgenglied
als Summe der beiden vorangehenden festlegt. Auf diese Weise erhält man die Zahlenfolge
(1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, ...), auf die Leonardo von Pisa (Fibonacci) im Zusammenhang mit
einem Populationsmodell stieß.