von Wolfgang Volk

Der Mathematiker Siegfried Prößdorf wurde am 31. Juli 1998 auf dem Evangelischen Friedhof Mahlsdorf II beigesetzt. Die Grablage lautet UW293, das Grab liegt nahe der Abgrenzung des Friedhofs.

Das etwas Außergewöhnliche an diesem Friedhof ist, dass er zwar eine Berliner Adresse besitzt (Rahnsdorfer Str. 30, 12623 Berlin) er selbst aber im benachbarten Bundesland Brandenburg gelegen ist.

Die Inschrift ist bescheiden gestaltet und zeigt lediglich die Titel, den Namen und die Lebensdaten des Verstorbenen:

Prof. Dr. Siegfried
Prößdorf
* 2.1.1939   + 19.7.1998

Die Trauerreden sind in den Sitzungsberichten der Berliner Mathematischen Gesellschaft dokumentiert (siehe [2] und [3]).

Auf dem selben Friedhof ist auch Karl Locke bestattet. Karl Locke war zwar kein Mathematiker, hat jedoch eine Leistung erbracht und in einem Umfeld gewirkt, die eine Würdigung an dieser Stelle rechtfertigt.

Der Grabstein weist von den hier bestatteten Personen lediglich den Namen und die Lebensdaten aus, insbesondere:

Karl Locke
* 7.12.1893   + 13.2.1980

Die Grabstelle ist noch mit einer kleinen Metalltafel versehen, die von der Interessengemeinschaft Historische Friedhöfe angebracht wurde. Sie zeigt folgenden Text in weißer Schrift auf schwarzem Grund:

Karl Locke * 7.12.1893   + 13.2.1980 Konstrukteur und Erfinder (von Beruf technischer Zeichner) Entwickelte als Chefkonstrukteur bei der der Firma Ludwig Spitz & Co. ein neues Rechenmaschinensystem

Grablage W Nr. 426/27

INTERESSENGEMEINSCHAFT HISTORISCHE FRIEDHÖFE

Dabei muss man sagen, dass die Rede von einem neuen Rechenmaschinensystem größere Erwartungen weckt. Man sollte eher von einem neuen Konstruktionsprinzip für mechanische Rechenmaschinen sprechen (siehe [1]).