von Thorsten Rohwedder

Die Mathematische Schülergesellschaft „Leonhard Euler“ (MSG) der Berliner Universitäten ist eine kostenlose Einrichtung zur Förderung von mathematisch interessierten und begabten Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe. Der organisatorische Sitz der MSG ist seit 1970 das Institut für Mathematik der Humboldt-Universität zu Berlin; das umfangreiche Zirkelangebot der MSG entsteht mittlerweile in Kooperation mit den anderen Berliner Hochschulen – derzeit der Technischen Universität, der Freien Universität und der Hochschule für Technik und Wirtschaft – und mit der Unterstützung einiger Berliner Schulen.

In etwa 40 wöchentlich stattfindenden Kursen („Zirkeln“) erhalten die circa 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der MSG an verschiednen Berliner Orten spannende, über den Schulstoff hinaus gehende Einblicke in verschiedenste Teilgebiete der Mathematik. In den Klassenstufen 7 und 8 geht es beispielsweise für gewöhnlich mal um die Graphentheorie, mal lernen die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Modulorechnung andere Zahlen als die gewohnten kennen, und die Geometrie entpuppt sich – mehr als in der Schule – als ein Bereich, in dem das strukturierte Argumentieren einfach dazugehört und in dem sich sich das mathematische Beweisen besonders gut entwickeln lässt. Diese sowie andere Erfahrungen und Konzepte aus den Bereichen Algebra, Zahlentheorie, Geometrie, Logik & Beweisen und der Diskreten Mathematik werden dann in den folgenden Jahren immer wieder aufgegriffen, vertieft und erweitert. Schwerpunkte liegen auf problemorientiertem Arbeiten, dem Erproben wissenschaftlicher Methoden und dem „Training“ für mathematische Wettbewerbe wie die Matheolympiade oder dem Känguru-Wettbewerb und des Erlernens einiger dafür benötigter technischer Kniffe. In den höheren Jahrgängen (Klassenstufen 9 bis 12/13) werden die oben genannten Gebiete tiefergehend und auf einem höheren formalen Niveau behandelt und die Vorbereitung auf Wettbewerbe entsprechend weitergeführt. Hinzu kommen Themen aus der Analysis, Stochastik und rechnernahen Mathematik sowie Themenbereiche, die den Vorlieben und Expertisen der einzelnen Zirkelleiter entspringen.

Die Zirkel finden in den Räumlichkeiten der Berliner Universitäten und einiger Berliner Schulen statt; geleitet werden sie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitäten, von Studierenden der Berliner Hochschulen, von (zum Teil ehemaligen) Lehrerinnen und Lehrern der Berliner Schulen sowie anderen Mathematikaffinen.

Die Zirkel der Mathematische Schülergesellschaft „Leonhard Euler“ beginnen normalerweise zur Klassenstufe 7, im Zeitraum zwischen den Sommer- und den Herbstferien. Da erfahrungsgemäß zunächst nicht alle Bewerber aufgenommen werden können und auch sichergestellt werden soll, dass den Teilnehmern das nötige Grundlagenwissen der Grundschulmathematik zu Verfügung steht, ist die Voraussetzung für die Aufnahme in die neuen Zirkel der Klasse 7 die erfolgreiche Teilnahme an einem Aufnahmetest, der in den Monaten Mai und Juni (also vor Beginn der 7. Klasse) stattfindet. Zusätzlich gibt es in einigen Bezirken Vorschulzirkel für Schüler der Klassen 5 und 6. Eine nachträgliche Aufnahme in die Zirkel der MSG ist auch möglich, wenn in den Zirkeln freie Plätze verfügbar sind. Weitere Details können hier nachgeschlagen werden.

Weitere Informationen zur MSG und zur Aufnahme findet ihr/finden Sie unter msg.mathematik.hu-berlin.de.

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