Mathematischer Ort des Monats Juni 2014
Terracotta-Fries am Roten
Rathaus
von Wolfgang Volk
Rund um das sogenannte rote Rathaus, dem Amtssitz des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, verläuft ein Terrakotta-Fries, das 36 Szenen aus der Geschichte der Stadt von den Anfängen bis zum Jahr 1871 - dem Jahr der Reichsgründung - bildlich wiedergibt. Eine dieser Szenen stellt unter anderem
den Mathematiker und Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz im Zusammenhang mit der Gründung der
Kurfürstlich-Brandenburgischen Societät der Wissenschaften im Jahre 1700 dar,
deren erster Präsident er wurde. Deren Nachfolge-Institution ist die heutige Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Eine detaillierte Beschreibung des erwähnten Frieses mit Fotografien all
seiner Elemente findet man in den Ausführungen zur Steinernen Chronik Berlins. Dort ist auch nachzulesen, welche Personen auf dem Relief dargestellt sind. Unzweifelhaft ist, dass
es sich um G. W. Leibniz mit der Stiftungsurkunde handelt. Allerdings kann es sich bei der Frauengestalt nicht um Königin Luise handeln, da diese erst 1776 geboren wurde, sondern eher um Kurfürstin Sophie Charlotte (vergleiche auch
[1, S. 16ff]).
Bild und Text sind der Seite Fries am Roten Rathaus in Berlin der virtuellen Ausstellung Zeugnisse zu Mathematikern entnommen.
Referenzen
[1] | Iris Grötschel: Das mathematische Berlin – Historische Spuren und aktuelle Szene, Berlin Story Verlag, Berlin, 2008, ISBN: 978-3-929829-92-1 |