Mathematischer Ort des Monats Oktober 2018
Grab von Alexander Dinghas in Berlin-Dahlem
von
Wolfgang Volk
Das Grab von
Alexander Dinghas
ist auf dem
Waldfriedhof Dahlem im
Abteilung 24B (Grabnr. 23)1) nahe dem Eingang am
Hüttenweg zu finden.
Der schlichte Grabstein benennt Titel, den Namen und die Lebensdaten des Mathematikers.
Das Grab ist unmittelbar hinter dem Berliner Ehrengrab der Bildhauerin Prof.
Renée Sintenis gelegen.
Letzteres ist auf dem Lageplan am Haupteingang2) ausgewiesen.
Der Haupteingang des Waldfriedhofs befindet sich an der Einmündung der Straße
Am Waldfriedhof in den Hüttenweg kurz bevor sich dieser in den Grunewald verliert.
Am anderen Ende des Hüttenwegs, also in Richtung des U-Bahnhofs Freie Universität,
der früher lange Jahre Thielplatz hieß, befand sich mit der Hausnummer 9 von
1956 bis 1983 das Mathematische Institut der
Freien Universität Berlin – ab 1963 das
I. Mathematische Institut –, das Alexander Dinghas
gründete und diesem über zwei Dekaden als Institutsdirektor vorstand.
Abschließend soll noch das Engagement Alexander Dinghas’ in der BMG gewürdigt werden.
Auf Initiative von Wolfgang Haack
erhält die Berliner Mathematische Gesellschaft mit Wirkung vom 18. Juli 1950 durch
Schreiben des Oberbürgermeisters Ernst Reuter die Neuzulassung als Verein. Bereits auf der
am 20. November des gleichen Jahres einberufenen ersten Mitgliederversammlung nach dem Krieg wird
Alexander Dinghas in das Amt des Schatzmeisters und damit in den geschäftsführenden
Vorstand der BMG gewählt [4, S. 287]. In der Amtsperiode 1958-1960 nimmt A. Dinghas die
Geschäfte des Schriftführers wahr und amtiert in den Amtsperioden 1962-1964, 1964-1968 und
1969-1971 als Vorsitzender. In dieser Zeit erlebt die BMG durch die Organisation von Vorträgen
eine recht aktive Phase.
Der Text ist teilweise der Seite
Grab von Alexander Dinghas in Berlin-Dahlem
der virtuellen Ausstellung Zeugnisse
zu Mathematikern entnommen.
Referenzen
[1] | Heinrich Begehr: Alexander Dinghas, Jber. d. Dt. Math.-Verein. 81 (1979), S. 153-176 | |
[2] | Heinrich Begehr: Entwicklung der Mathematik an der FU, Sitzungsberichte der Berliner Mathematischen Gesellschaft, Jahrgänge 1988 – 1992, Berlin, S. 177-187 | |
[3] | Heinrich Begehr: Die Berliner Mathematische Gesellschaft: Ursprung, Gründung, Neugründung, Sitzungsberichte der Berliner Mathematischen Gesellschaft, Jahrgänge 1997 – 2000, Berlin, S. 267-366 | |
[4] | Berliner Mathematische Gesellschaft (Hrsg.): Alexander Dinghas in memoriam, Forum der Berliner Mathematischen Gesellschaft, Bd. 5, Berlin, Mai 2008 | |
[5] | Iris Grötschel: Das mathematische Berlin – Historische Spuren und aktuelle Szene, Berlin Story Verlag, Berlin, 2008, ISBN 978-3-929829-92-1 |
Bildnachweis
Grab | Wolfgang Volk, Berlin, September 2018 |
1) Auf diesem Friedhof werden offensichtlich zwei
verschiedene Ordnungssysteme verwendet, es existiert eine Gliederung nach Abteilungen und eine
nach (Gräber-)Feldern. Während obige Angabe unmittelbar einem kleinen Schild am Grab
entnommen werden kann, lässt sich aus vergleichbaren Angaben benachbarter Grabstellen
ableiten, dass die Grablage im anderen System Feld 001 - 032 lauten
müsste.
2) Schreitet man durch den Haupteingang, so findet man
den Lageplan, wenn man sich hinter dem Gebäude auf der linken Seite nach links wendet,
nach einigen Schritten unter den Arkaden.