Zur Geschichte der BMG
Zwei mathematische Vereinigungen haben in Berlin eine bedeutende Rolle gespielt: der Mathematische Verein an der Universität Berlin, gegründet im Jahr 1861
als eine studentische Vereinigung, sowie die im Jahr 1901 gegründete Berliner Mathematische Gesellschaft.
Der 1861 gegründete Mathematische Verein, zu dessen Gründern bzw. Ehrenmitgliedern
Hermann Armandus Schwarz und
Georg Cantor gehörten,
initiierte übrigens den Zusammenschluss von
mathematischen und naturwissenschaftlichen Vereinen an deutschen Universitäten im Jahr 1868.
In diesem Verband, ab 1909 Arnstädter Verband mathematischer
und naturwissenschaftlicher Vereine an Deutschen Hochschulen genannt, nahm der Mathematische
Verein an der Universität Berlin lange Zeit - bis 1926 - die Leitungsfunktion
wahr. Vom Arnstädter Verband ging der Anstoß zur Bildung des Deutschen Wissenschaftler
Verbandes im Jahre 1910 aus, in dem sich 7 Verbände mit insgesamt 32 Vereinen
zusammenschlossen. 1935 löste sich der Verband unter nationalsozialistischem Einfluss auf.
Die 1901 gegründete Berliner Mathematische Gesellschaft (BMG) hat ihre Wurzeln auch im
Mathematischen Verein an der Universität Berlin. Zu den 38 Gründern
zählten
Adolf Kneser,
Edmund Landau,
Issai Schur und als studentisches
Gründungsmitglied
Constantin Caratheodory.
Bei der Wiedergründung der BMG 1950 wurde der
vergebliche Versuch unternommen, durch Gründung einer Jugendgruppe innerhalb der BMG Ersatz
für den Mathematischen Verein zu schaffen. Die Gesellschaft entwickelte ihre
Aktivitäten auf lokaler Basis in regelmäßigen wissenschaftlichen Sitzungen, in denen auch
wissenschaftliche Belange Beachtung fanden. Sie arbeitete jahrelang an der Herausgabe des Jahrbuchs über die Fortschritte der Mathematik mit. Im Zusammenhang mit dem Verein zur Förderung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts war
sie stets mit Problemen schulischer Ausbildung befasst. Im Reichsverband deutscher
Mathematischer Gesellschaften und Vereine wirkte sie mit, das Ansehen der Mathematik
in der Gesellschaft zu fördern.
Die BMG unterstützte die Herausgabe der gesammelten Werke von
Leonhard Euler.
Im Jahr 2001 feierte die Berliner Mathematische Gesellschaft ihr 100-jähriges
Bestehen mit einem Festkolloquium.
In den Jahren 2007 bis 2013 gab die BMG das vierteljährlich erscheinende
Forum der Berliner Mathematischen Gesellschaft heraus.
Im Jahr 2014 startet die BMG mit einer neu konzeptionierten Internetplatform
und vielfältig ergänzten Angeboten, um die Mathematik in Berlin für alle
sichtbar und erfahrbar zu machen.
Mit Ergänzungen in großen Teilen entnommen der
Zusammenfassung des Artikels:
Heinrich Begehr: Die Berliner Mathematische Gesellschaft: Ursprung, Gründung, Neugründung, Sitzungsberichte der BMG, Jg. 1997-2000, Hrsg: Der Vorstand der Gesellschaft, Berlin, 2001, S. 267 - 366
Heinrich Begehr: Die Berliner Mathematische Gesellschaft: Ursprung, Gründung, Neugründung, Sitzungsberichte der BMG, Jg. 1997-2000, Hrsg: Der Vorstand der Gesellschaft, Berlin, 2001, S. 267 - 366
100 Jahre Mathematik in Berlin
Der historische Vortrag von unserem Mitglied Eberhard Knobloch aus Anlass der 100-Jahrfeier
der Berliner Mathematischen Gesellschaft ist in den DMV-Mitteilungen 4/2001 erschienen.
Die Wiedergabe auf der Homepage der BMG erfolgt mit freundlicher Genehmigung der
Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV).